专利摘要:

公开号:WO1989008686A1
申请号:PCT/EP1989/000224
申请日:1989-03-04
公开日:1989-09-21
发明作者:Dieter Dorsch;Bernhard Rieger
申请人:MERCK Patent Gesellschaft mit beschränkter Haftung;
IPC主号:G02F1-00
专利说明:
[0001] Zwitterionische NLO-Chromophore
[0002] Die Erfindung betrifft nichtlinear optische Materialien, enthaltend ein nichtlinear optisches Chromophor mit zwitterionischer Struktur und mit einem Elektronendonor-/ -akzeptorSystem, sowie Polymere, die die Chromophore kovalent gebunden enthalten, und deren Verwendung in optischen Bauelementen.
[0003] Materialien, die nichtlinear optisches Verhalten zeigen, sind durch eine feldstärkeabhängige dielektrische Sus- zeptibilität gekennzeichnet. Diese Nichtlinearität der dielektrischen Suszeptibilität hat eine Reihe von Effek¬ ten zur Folge, die von großem anwendungstechnischen In¬ teresse sind.
[0004] Die FrequenzVerdopplung (second harmonic generation, SHG) ist die Erzeugung von Licht, das verglichen mit dem ein¬ gestrahlten Licht die halbe Wellenlänge aufweist. Als elektrooptischer Effekt (Pockels-Effekt) wird die Ände¬ rung des Brechungsindex eines Materials mit einem ange¬ legten elektrischen Feld bezeichnet; Methoden der Summen- und Differenzfrequenzmischung sowie der Frequenzteilung gestatten die kontinuierliche Abstimmung von Laserlicht. Nichtlinear optische Materialien eignen sich zur Her¬ stellung von optischen Bauelementen. Dazu gehören bei¬ spielsweise elektroo tische Modulatoren, elektrooptische Schalter, elektrooptische Richtkoppler und Frequenz- verdoppler.
[0005] Diese Bauelemente finden Anwendung z.B. in der optischen Nachrichtentechnik, zur Modulation und Steuerung von optischen Signalen, als räumliche Lichtmodulatoren in der optischen SignalVerarbeitung, zur Frequenzverdopplung von Halbleiterlasern, für die optische Datenspeicherung, Sensortechnik und Xerographie.
[0006] Materialien mit elektrischen Suszeptibili äten 3. Ordnung eignen sich zur Herstellung rein-optischer Schalter und damit zum Einsatz in rein-optischen Computern.
[0007] Um für die Anwendung im Bereich der nichtlinearen Optik
[0008] 2. Ordnung geeignet zu sein, müssen derartige Materialien einer Reihe von Anforderungen genügen.
[0009] Voraussetzung für eine technische Anwendbarkeit ist ein möglichst hoher Wert für die dielektrische Suszeptibili- tat x (2 ). Di.es bedi.ngt bei•spielswei.se ei.ne ni.chtzentro- symmetrische Molekülanordnung im Kristall.
[0010] Eine Reihe anorganischer Substanzen wie z.B. Kaliumdihy- drogenphosphat oder Lithiumniobat zeigt nichtlinear optische Eigenschaften. Alle diese Verbindungen sind jedoch mit den verschiedensten Nachteilen behaftet. Neben unzureichenden Werten für die dielektrische Suszeptibili- tät zweiter Ordnung mangelt es anorganischen Verbindungen häufig an einer genügenden Photostabilität bei der Behandlung mit hohen Lichtintensitäten, oder sie sind nur schwierig herzustellen und zu verarbeiten. Aus Garito et al., Laser Focus 1 (1982) und der EP-0091 83 sind organische Verbindungen vom Nitroanilintyp bekannt. Ihre verhältnismäßig guten Werte für die photochemische Stabilität und die dielektrische Suszeptibilität zweiter Ordnung gehen jedoch einher mit einer schlechten Kristal- lisierbarkeit und einer mangelhaften mechanischen Stabi¬ lität. Insbesondere die Herstellung dünner Schichten, wie von der integrierten Optik gefordert, gelingt mit diesen Materialien nicht.
[0011] Polymere, die mit gelösten oder kovalent gebundenen NLO- Chromophoren versehen sind, erhalten in der Regel erst durch das Anlegen eines elektrischen Feldes im fluiden
[0012] Zustand, wobei die NLO-Chromophore dipolar orientiert wer- den, eine nichtlmeare Suszepti .bi.li.tät 2. Ordnung (χ 1y2 ' ) ) . Die dipolare Orientierung wird durch Abkühlen unter die
[0013] Glastemperatur dauerhaft eingefroren. χ ( 2 ' ) ist infolgedes¬ sen in erster Näherung proportional zur Konzentration der NLO-Chromophore, zur E-Feld-Stärke, zur Hyperpolarisier- barkeit ß und zum Dipolmoment μ. Daher sind Verbindungen mit großen Dipolmomenten und gleichzeitig hohen ß-Werten von bedeutendem Interesse. So sind bereits Merocyanine (z.B. I.R. Girling et al. in Optics Comm. 55_, 289 (1985)), Hemicyanine (z.B. D.J. Williams in Angew. Chem. 9_6^ 637 (1984)), Hemicyanine mit Betainstruktur (G.H. Cross et al. in J. Opt. Soc. Am. B Vol. 4, No. 6, June 1987) oder
[0014] Chinodimethansysteme (z.B US 4 659 177) als nichtlinear optische Materialien untersucht worden.
[0015] Die Materialien zeigen einerseits teilweise noch unbe¬ friedigende nichtlinear optische Eigenschaften, anderer- seits werden sie den an eine wirtschaftliche Verwendung als nichtlinear optische Medien gestellten Anforderungen nur unzureichend gerecht. So können beispielsweise die Hemicyanine aufgrund ihrer kationischen Struktur nicht im elektrischen Gleichfeld dipolar ausgerichtet werden, da das Anlegen des Feldes eine Wanderung zur Elektrodenoberfläche hin bewirkt.
[0016] Die Merocyanine besitzen zwar hohe ß-Werte, werden aber aufgrund ihrer hohen Basizität bereits durch die Ein¬ wirkung von atmosphärischem Kohlendioxid und Wasser protoniert und gehen dabei strukturell in die weniger polarisierbare Phenol-Form über. In dieser Form haben aber die Merocyanine einen viel kleineren ß-Wert als in der Phenolat-Form. Um den höheren ß-Wert der Merocyanine in einer nicht-zentrosymmetrischen Umgebung anwendungstech¬ nisch zu nutzen, muß jedoch die Protonierung stark zu¬ rückgedrängt werden. Dies gelingt sinnvoll nur, wenn man die Verbindungen kontinuierlich einer basischen Atmos¬ phäre, beispielsweise Ammoniakgas, aussetzt. Daher sind die Merocyanine als nichtlinear optische Materialien nicht oder nur von äußerst geringer wirtschaftlicher Be¬ deutung.
[0017] Es besteht somit ein Bedürfnis nach weiteren nichtlinear optischen Materialien, die die geschilderten Nachteile nicht oder nur in geringem Maße aufweisen und insbeson¬ dere ohne das Erfordernis des Vorliegens nichtzentrosym¬ metrischer Kristallverbände die Herstellung nichtlinear optischer Anordnungen erlaubt.
[0018] Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung der erfin¬ dungsgemäßen nichtlinear optischen Materialien mit zwit¬ terionischer Struktur gelöst.
[0019] Es wurde überraschenderweise gefunden, daß sich Verbin- düngen mit einer zwitterionischen Struktur und einer
[0020] Elektronendonor-/-akzeptoreinheit, sowie Polymere, die die nichtlinear optischen Chromophore physikalisch ge¬ löst oder chemisch gebunden enthalten, in vorzüglicher Weise als nichtlinear optische Materialien eignen.
[0021] Gegenstand der Erfindung ist daher ein nichtlinear opti¬ sches Material, enthaltend ein nichtlinear optisches Chromophor mit einer zwitterionisehen Struktur und min¬ destens einer Elektronendonor- und mindestens einer Elektronenakzeptoreinheit, die durch ein konjugiertes System miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die ladungstragenden Einheiten der zwitterionischen Struktur durch das konjugierte System oder einen Teil davon voneinander getrennt sind und eine oder keine die¬ ser ladungstragenden Einheiten mit der Elektronendonor- oder -akzeptoreinheit identisch ist.
[0022] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Polymermaterialien mit nichtlinear opti¬ schen Eigenschaften, indem man die erfindungsgemäßen Materialien durch Anlegen ei'hes elektrischen Feldes di¬ polar ausrichtet.
[0023] Gegenstand der Erfindung ist schließlich die Verwendung dieser nichtlinear optischen Materialien in optischen Bauelementen, sowie optische Bauelemente, die diese Materialien enthalten.
[0024] Die erfindungsgemäßen nichtlinear optischen Materialien lassen sich durch die FormelSchemata I und II beschreiben.
[0025] b
Das nichtlinear optische Chromophor besteht aus einem konjugierten tf-System (IT), welches eine Elektronendonor- (A) und eine -akzeptorgruppe (D) miteinander verknüpft. Die ladungstragenden Einheiten der zwitterionischen
[0026] _t_ A Struktur, x und y , beide kovalent gebunden, sind durch das gesamte ff-System oder einen Teil davon voneinander getrennt.
[0027] Die ladungstragenden Einheiten (x und/oder yθ) können dabei selbst direkt mit dem IT-System verknüpft oder durch mindestens zwei aufeinanderfolgende Einfachbin¬ dungen vom IT-System getrennt sein (Ia). Eine der beiden ladungstragenden Einheiten kann mit dem Donor oder Ak¬ zeptor identisch sein, vorzugsweise die kationische Einheit x mit dem Akzeptor A (→- A , Ib). Eine der beiden ladungstragenden Einheiten kann auch mit D oder A verknüpft sein, vorzugsweise yθ mit D. Schließlich können die zwitterionischen Strukturen Ia oder Ib auch kovalent an eine Polymerkette (Pol), vorzugsweise als Seitenkette, gebunden sein (Ha, b).
[0028] Das IT-System besteht vorzugsweise aus einer Kombination von zwei, drei, vier oder fünf der folgenden Reste: aromatisches System, Doppelbindung und Dreifachbindung. Besonders bevorzugte IT-Systeme sind solche, bei denen ein Aromat mit einer Doppelbindung bzw. einer Dreifach- bindung und bei denen nicht mehr als zwei Doppel- und/ oder Dreifachbindungen miteinander verknüpft sind. Bevor¬ zugte aromatische Systeme sind Carbo- und Heterocyclen mit bis zu 18 Ringatomen, jedoch mit nicht mehr als drei Heteroatomen, vorzugsweise 1,4-Phenylen, 2,6- und 2,7- Naphthylen, Anthracen- und Phenanthrendiyl, Pyrroldiyl, Furandiyl, Thiophendiyl, Imidazoldiyl, Pyrazoldiyl, Oxa- zoldiyl, Thiazoldiyl, Pyridindiyl, Pyrimidindiyl, Tria- zindiyl, Chinolindiyl, Isochinolindiyl, Chinoxalindiyl, Indoldiyl, Benzi idazoldiyl, Benzthiazoldiyl. Ein elektronenreicher Heteroaromat ist dabei vorzugs¬ weise mit dem Donor D und ein elektronenarmer mit dem Akzeptor A verknüpft. Besonders bevorzugt sind Verbin¬ dungen, in denen nicht mehr als zwei Heteroaromaten vor- handen sind.
[0029] Bevorzugte Elektronendonoren sind Amino-, Alkoxy-, Alkylthio-, ferner auch Alkyl-, Vinyl-, Hydroxy- und Thiologruppen.
[0030] Unter den Elektronenakzeptoren sind Nitro-, Cyano-, Alkoxycarbonyl-, ferner auch Acyl-, Haloalkyl- und Alkoxysulfonylgruppen bevorzugt.
[0031] Bevorzugte ladungstragende Einheiten der zwitterionischen Struktur sind stabile kationische und anionische Gruppen, vorzugsweise Komplexionen wie Ammonium-, Sulfonat- und Carboxylatgruppen.
[0032] Bevorzugte Verbindungen der Formel Ib, worin der Akzep¬ tor mit der kationischen Gruppe identisch ist, sind N- alkylierte Stickstoffheterocyclen, insbesondere bevor¬ zugt sind zwitterionische Hemicyanine.
[0033] Der Einfachheit halber bedeuten im folgenden Phe und Phe' jeweils aromatische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise 1,4-Phenylen, Naphthalindiyl oder Anthracendiyl, die im Falle Phe einfach durch x oder y , im Falle Phe' ein¬ fach durch yθ substituiert sein können, Z und Z1 jeweils eine Doppel- oder Dreifachbindung, die im Falle Z ein-
[0034] <♦_ _-_■ θ fach durch x oder y , im Falle Z' einfach durch y sub¬ stituiert sein kann und Pyr einen l-Alkylpyridinium-4-yl- rest, der einfach durch y substituiert sein kann. Somit sind bevorzugte Verbindungen der Formel Ia Verbin¬ dungen der Teilformeln lal bis Ia7
[0035] A-Phe-Phe-D lal
[0036] A-Phe-Z-Phe-D Ia2 A-Phe-Phe-Z-Phe-D Ia3
[0037] A-Phe-Z-Z-Phe-D Ia4
[0038] A-Phe-Z-Phe-Phe-D Ia5
[0039] A-Phe-Z-Phe-Z-Phe-D Ia6
[0040] A-Phe-Phe-Z-Z-Phe-D Ia7
[0041] Insbesondere bevorzugt sind Verbindungen der Teil ormein lal, Ia2, Ia3, Ia5 und Ia6. Ganz besonders bevorzugt sind diejenigen Verbindungen von Ia, in denen die mit A bzw. D verknüpften Ringe Phe durch die ladungstragenden Ein- heiten x bzw. y substituiert sind, oder worin ein Ring Phe gleichzeitig durch A und x substituiert ist und yθ mit D verknüpft ist.
[0042] Bevorzugte Verbindungen der Formel Ib sind solche der Teilformeln Ibl bis Ib9
[0043] Pyr-Phe•-D Ibl Pyr-Phe'-Phe'-D Ib2
[0044] Pyr-Z*-Phe'-D Ib3
[0045] Pyr-Z'-Phe'-Phe'-D Ib4
[0046] Pyr-Phef-Z•-Phe•-D Ib5
[0047] Pyr-Z'-Phe'-Z'-Phe1-D Ib6 Pyr-Phe«-Z-Z'-Phe'-D Ib7
[0048] Pyr-Z«-Pher-Phe'-Phe!-D Ib8
[0049] Pyr-Z«-Z'-Phe»-Phe'-D Ib9
[0050] Insbesondere bevorzugt sind Verbindungen der Teilformeln Ibl, Ib2, Ib3, Ib4, Ib5, Ib6 und Ib8. Ganz besonders sind diejenigen Verbindungen von Ib bevorzugt, in denen y mit einem Ring Phe' oder mit D verknüpft ist. Die Chromophore entsprechend der Formel Ia und Ib zeigen hervorragende nichtlinear optische Eigenschaften. Es ist dabei unerheblich, ob sie als Verbindungen der Formel Ia bzw. Ib oder kovalent gebunden an eine Polymermatrix die erfindungsgemäße Verwendung finden. Von Bedeutung ist das Vorhandensein eines Donor-Akzeptor-Systems, verbunden mit einer zwitterionischen Struktur.
[0051] In diesem Zusammenhang ist auch die Struktur des Polymer- gerüsts unkritisch. So können Polystyrole, Polyester, Polysiloxane, Poly(meth)acrylate, Poly(meth)acrylamide sowie deren Copolymere und Polymergemische oder auch andere Polymermaterialien Verwendung finden.
[0052] Dementsprechend werden erfindungsgemäß insbesondere die¬ jenigen Verbindungen der allgemeinen Formel Ia bzw. Ib oder diejenigen Polymere, die kovalent gebunden oder physikalisch gelöst ein Chromophor entsprechend der Formel Ia bzw. Ib enthalten, bevorzugt als nichtlinear optische Medien verwendet, in denen A, D, Phe, Phe1, Z, t_h A Z', P Pyyrr,, x und y die genannten bevorzugten Bedeutungen besitzen
[0053] Die Verbindungen der allgemeinen Formel Ia bzw. Ib kön¬ nen nach Standardverfahren der Organischen Chemie her¬ gestellt werden.
[0054] Die Reaktionsbedingungen können den Standardwerken der Präparativen Organischen Chemie entnommen werden, z.B. HOUBEN-WEYL, Methoden der Organischen Chemie, Georg Thie e Verlag, Stuttgart, ORGANIC SYNTHESES, J. Wiley, New York - London - Sydney, oder HETEROCYCLIC COMPOUNDS, Bd. 14, J. Wiley, New York - London - Sydney. Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen Z bzw. Z1 eine Doppelbindung bedeutet, können beispielsweise hergestellt werden, indem Alkylverbindungen mit einem entsprechenden Aldehyd oder Keton in an sich üblicher Weise kondensiert werden. Die Kondensation wird vorteil¬ hafterweise unter Zusatz eines wasserentziehenden Mittels wie beispielsweise Acetanhydrid, einer Base wie Ammoniak, Ethylamin, Piperidin, Pyridin oder eines Salzes wie Am- moniumacetat oder Piperidiniumacetat durchgeführt. Als zweckmäßig erweist sich auch der Zusatz eines inerten Lösungsmittels wie z.B. Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Cyclohexan, Benzol, Toluol oder Xylol. Die Reaktions¬ temperatur liegt gewöhnlich zwischen 0° und 250° C, vor¬ zugsweise zwischen +20° und 150 °C. Bei diesen Tempera- turen sind die Reaktionen in der Regel nach 15 Minuten bis 48 Stunden beendet.
[0055] Die als Ausgangsmaterial verwendeten Aromaten und Alde¬ hyde bzw. Ketone sind bekannt oder können in Analogie zu den bekannten nach gebräuchlichen Methoden erhalten werden.
[0056] Zur Quaternisierung des Pyridinringes werden dem Fach¬ mann bekannte Reagenzien unter an sich üblichen Reak¬ tionsbedingungen mit den Pyridinverbindungen umgesetzt. Die Verfahrensbedingungen dazu sind allgemein bekannt und können ebenfalls den Standardwerken der Präparativen Organischen Chemie entnommen werden.
[0057] In einem weiteren Verfahren zur Herstellung der Verbin¬ dungen der Formel I setzt man ein Arylhalogenid mit ei¬ nem Olefin um in Gegenwart eines tertiären Amins und eines Palladiumkatalysators (vgl. R.F. Heck, Acc. Chem. Res. 12_ (1979) 146). Geeignete Arylhalogenide sind bei¬ spielsweise Chloride, Bromide und Iodide, insbesondere Bromide. Die für das Gelingen der Kupplungsreaktion erforderlichen tertiären Amine, wie z.B. Triethylamin, eignen sich auch als Lösungsmittel. Als Palladiumkata¬ lysatoren sind beispielsweise dessen Salze, insbesondere Pd(II)-acetat, zusammen mit organischen Phosphor(III)- Verbindungen wie z.B. Triarylphosphanen geeignet. Man kann dabei in Gegenwart oder Abwesenheit eines inerten Lösungs¬ mittels bei Temperaturen zwischen etwa 0° und 150 °C, vor¬ zugsweise zwischen etwa 20° und 100 °C, arbeiten; als Lösungsmittel kommen z.B. Nitrile wie Acetonitril oder Kohlenwasserstoffe wie Benzol oder Toluol in Betracht. Die als AusgangsStoffe eingesetzten Arylhalogenide und Olefine sind vielfach im Handel erhältlich oder können nach literaturbekannten Verfahren hergestellt werden, beispielsweise durch Halogenierung entsprechender Stammverbindungen bzw. durch Eliminierungsreaktionen an entsprechenden Alkoholen oder Halogeniden.
[0058] Weiterhin können zur Kopplung von Aromaten Arylhaloge¬ nide mit Arylzinnverbindungen umgesetzt werden. Bevor¬ zugt werden diese Reaktionen unter Zusatz eines Kata- lysators wie z.B. eines Palladium(0)komplexes in iner¬ ten Lösungsmitteln wie Kohlenwasserstoffen bei hohen Temperaturen, z.B. in siedendem Xylol, unter Schutzgas durchgeführt.
[0059] Die erfindungsgemäßen Polymere enthalten mindestens ein Chromophor entsprechend der Formel Ia bzw. Ib, gegebe¬ nenfalls über einen Spacer, an die Polymerkette kovalent gebunden.
[0060] Die Verknüpfung zur Polymerhauptkette ist prinzipiell an jedem C-Atom einer Verbindung der Formel Ia bzw. Ib, gegebenenfalls über einen Spacer, möglich. Besonders be¬ vorzugt bei den Verbindungen der Formel Ib ist die termi- nale Verknüpfung, d.h. an einem endständigen C-Atom im N- Alkylrest des Pyridinringes oder in D. Besonders bevor- zugte Polymere sind Poly(meth)acrylate und Poly(meth)- acrylamide.
[0061] Als Spacer kommen vor allem Alkylengruppen mit 2 bis 20 C-Atomen in Betracht, die linear oder verzweigt und in denen eine oder mehrere CH_-Gruppen durch -O-, -S- und/ oder -NR 1- ersetzt sei•n können. R1 bedeutet einen Alkyl- rest mit 1 bis 6 C-Atomen.
[0062] Beispielsweise kommen als Spacer in Betracht:
[0063] Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen, Hexylen, Octylen, Decylen, Undecylen, Dodecylen, Octadecylen, Ethylenoxy- ethylen, Ethylenthioethylen, Ethylen-N-methyliminoethylen oder 1-Methylalkylen.
[0064] Bevorzugte erfindungsgemäße Polymere werden durch Reak¬ tion von entsprechend substituierten Alkoholen oder Aminen mit (Meth)acrylsäure oder ihren reaktionsfähigen Derivaten mit anschließender Polymerisation hergestellt, und zwar unter an sich üblichen und dem Fachmann bekann¬ ten Reaktionsbedingungen. Monomere können auch durch Um¬ setzung von Acrylaten oder Methacrylaten, die in der Alkoxygruppe durch Halogen, vorzugsweise Brom oder Jod, substituiert sind, mit den der Formel Ib zugrunde lie¬ genden Pyridinderivaten (ohne N-Alkylsubstitution) her¬ gestellt werden. Auf diese Weise erhält man nach der Polymerisation Polymere des Typs Ilb, worin A Pyridin- 1,4-diyl bedeutet. Die Monomere sind ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
[0065] Als Comonomere zur Herstellung der Copolymere kommen vor allem in Betracht: C-^ bis C2Q-, vorzugsweise C-^ bis Cg-Alkylester der Acrylsäure und/oder der Methacrylsäure, Gemische dieser Ester sowie Gemische der genannten Ester mit Acrylnitril, Methacrylnitril, Styrol, 4-Methylstyrol, Acryl- und/ oder Methacrylamid.
[0066] Von den Acrylsäureestern kommen beispielsweise in Betracht:
[0067] Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylacrylat, n-Butylacry- lat, Isobutylacrylat, Hexylacrylat, n-Octylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Nonylacrylat, Decylacrylat, Dodecyl- acrylat, Hexadecylacrylat, Octadecylacrylat sowie die entsprechenden Methacrylate.
[0068] Bevorzugt sind die genannten Acrylate und Methacrylate von Alkanolen mit bis zu 8 C-Atomen.
[0069] Alternativ dazu können auch Polymere, die in der Seiten¬ kette Halogensubstituenten, vorzugsweise Brom oder Iod, enthalten, mit den der Formel Ib zugrunde liegenden Py- ridinderivaten (ohne N-Alkylsubstitution) umgesetzt werden. Auf diesem Weg erhält man die erfindungsgemäßen Homo- bzw. Copolymere, in denen das Chromophor mit dem Polymergerüst vorzugsweise terminal mit dem N-Alkylrest verknüpft ist. Die halogensubstituierten Ausgangspoly¬ mere sind dabei durch Homopolymerisation von halogenier- ten Monomeren oder durch deren Copolymerisation mit vor- zugsweise den genannten Comonomeren erhältlich.
[0070] Die Herstellung der Polymere erfolgt nach bekannten Ver¬ fahren, vorzugsweise durch radikalische Polymerisation in Substanz oder in Lösung. Zur Auslösung der Polymerisation geeignet ist eine Viel¬ zahl bekannter Initiatoren, wie z.B. in Pappas (Hrsg.), UV Curing: Science and Technology, Technology Marketing Corp., Stamford, CT, 1978, oder in Ocian, Principles of Polymerization, McGraw-Hill, New York, beschrieben. Bei¬ spiele für thermisch zerfallende, radikalische Initiato¬ ren sind Azoisobutyronitril (AIBN) oder Perverbindungen wie Kaliumpersulfat, Dibenzoylperoxid und Cyclohexanon- peroxid, für durch Strahlungseinwirkung zerfallende Ini- tiatoren Benzophenone, Alkylether des Benzoins, Benzil- ketale und α-Hydroxyalkylphenone.
[0071] Die ethylenisch ungesättigten Monomere können erforder¬ lichenfalls in Gegenwart von Zusatzstoffen umgesetzt werden.
[0072] Es können geringe Mengen von Lichtstabilisatoren, wie beispielsweise Benzophenon-Derivate, Benztriazol-Derivate, Tetraalkylpiperidine oder Phenylsalicylate, zugesetzt werden.
[0073] Je nach Einsatzzweck eignen sich organische Zusatzstoffe, wie Weichmacher, Netzmittel oder Silikone zur Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit.
[0074] Die Photopolymerisation erfolgt nach an sich bekannten Methoden durch Bestrahlen mit Licht oder UV-Strahlung des Wellenlängenbereichs von 250 bis 500 nm, vorzugsweise von 300 bis 400 nm. Als Strahlenquellen können Sonnenlicht oder künstliche Strahler verwendet werden. Vorteilhaft sind z.B. Quecksilberdampf-Hochdruck-, -Mitteldruck¬ oder -Niederdrucklampen, Xenon- und Wolframlampen; Laser- Lichtquellen können ebenfalls eingesetzt werden.
[0075] Weiterhin eignet sich energiereiche Strahlung wie bei¬ spielsweise Röntgen-, Elektronen-, Neutronen- und andere Kernstrahlung zur Polymerisationsauslösung, wobei die Menge an zugesetztem Photoinitiator üblicherweise ver¬ ringert bzw. darauf gänzlich verzichtet werden kann.
[0076] Die thermische Polymerisation gelingt beispielsweise durch Behandeln mittels Ultraschall oder Mikrowellen oder durch Einwirkung von IR-Strahlung, beziehungsweise durch einfaches Erhitzen.
[0077] Durch Aufbringen der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel Ia bis Ib auf ein Substrat in gelöster oder flüssiger Form durch beispielsweise Bestreichen, Be- drucken, Tauchen oder Aufschleudern werden nichtlinear optische Anordnungen erhalten. Sie können weiterhin auch als Einkristalle in Pulverform, eingebaut in Clathraten oder gelöst in Polymeren ihre nichtlinear optischen Eigenschaften entfalten.
[0078] Die erfindungsgemäßen Polymermaterialien werden im elek¬ trischen Gleichspannungsfeld dipolar ausgerichtet. Dies geschieht bei einer Temperatur, die in der Nähe der Glas¬ übergangstemperatur des Polymermaterials liegt. Die Aus¬ richtung kann dabei sowohl oberhalb als auch unterhalb dieser Temperatur erfolgen. Anschließend wird im elektri¬ schen Feld abgekühlt. Man erhält dann Polymermaterialien mit vorteilhaften nichtlinear optischen Eigenschaften.
[0079] Insbesondere eignen sie sich zur Verwendung in optischen Bauelementen. Sie können somit unter Ausnutzung des elektrooptischen Effekts oder zur FrequenzVerdopplung und Frequenzmischung einerseits in bulk Materialien und ande¬ rerseits in Wellenleiterstrukturen verwendet werden. Dabei können die erfindungsgemäßen Materialien gegebenenfalls selbst als Wellenleiter fungieren, z.B. die erfindungs- gemäßen Polymere. Die erfindungsgemäßen Materialien eignen sich damit beispielsweise in Komponenten auf dem Gebiet der integrierten Optik, der Sensor- und Nachrichtentechnik, zur Frequenzverdopplung von Laserlicht, zur Herstellung von Richtkopplern, Schaltelementen, Modulatoren, para¬ metrischen Verstärkern, WellenleiterStrukturen, Licht¬ ventilen sowie anderen, dem Fachmann bekannten, opti¬ schen Bauelementen. Optische Bauelemente sind bei¬ spielsweise beschrieben in der EP 0218938.
[0080] Zur Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden Beispiele.
[0081] Beispiel 1
[0082] N-Hexyl-4-(2-(4-(N-hexyl-N-(3-sulfonatopropyl)-amino)- phenyl)-ethenyl)-pyridinium-betain
[0083] a) 4-Brom-N-(3-sulfonatopropyl)-N-hexyl-anilinium- betain
[0084] Ein Gemisch von 19,2 g 4-Brom-N-hexylanilin (er¬ hältlich durch Umsetzung von 4-Bromanilin mit 1-Bromhexan in 1,3-Dirnethyl-2-imidazolidinon unter Zusatz von Natriumhydrogencarbonat) und
[0085] 18,3 g Propansulton (kommerziell erhältlich) wird 2 Stunden auf 100 °C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird in Methanol aufgenommen und über eine Kiesel¬ gelsäule filtriert. Man erhält ein farbloses Glas.
[0086] b) Natrium-3-(N-hexyl-N-(4-(2-(4-pyridyl)-ethenyl)- phenyl)-amino)-propylsulfonat
[0087] Eine Lösung von 36,5 g 4-Brom-N-(3-sulfonatopropyl)- N-hexyl-anilinium-betain, 15,8 g 4-Vinylpyridin, 15,2 g Triethylamin, 337 mg Palladium(II)acetat und 913 mg Tris-o-tolylphosphan in 100 ml Acetonitril wird 28 Stunden zum Sieden erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird auf 2 N Salzsäure gegossen und mit tert.-Butyl- methylether extrahiert. Die wäßrige Phase wird mit 32%iger Natronlauge alkalisch gemacht und der ent¬ standene Niederschlag abfiltriert. Der Rückstand wird über eine Kieselgelsäule mit Methanol als Lauf¬ mittel chromatographiert. Das Produkt wird aus Methanol/Ether 8:2 umkristallisiert. Man erhält orangerote Kristalle.
[0088] c) N-Hexyl-4-(2-(4-(N-hexy1-N-(3-sulfonatopropyl)- amino)-phenyl)-ethenyl)-pyridinium-betain
[0089] Eine Lösung von 425 mg Natrium-3-(N-hexyl)-N-(4- (2-(4-pyridyl)-ethenyl)-phenyl)-amino)-propylsulfo- nat und 312 mg 1-Iodhexan in 6 ml N-Methylpyrroli- din-2-on wird 3 Stunden auf 80 °C erhitzt. Das Reak¬ tionsgemisch wird in Ethylacetat eingerührt und der Niederschlag abfiltriert. Der Rückstand wird an ei- ner Kieselgelsäule mit Dichlormethan/Methanol 8:2 chromatographiert. Man erhält ein rotes, an der Oberfläche grün schimmerndes, zähes Öl.
[0090] Beispiel 2
[0091] N-(4'-Dioctylamino-3'-carboxylato-4-nitrostilben-3-yl- methyl)-N,N,N-trimethylammonium-betain
[0092] a) 4,4'-Dinitro-3'-hydroxymethyl-stilben-3-carbon- säure
[0093] Zu einer Suspension von 71,6 g 4,4'-Dinitrostilben- 3,3'-dicarbonsäure (BEILSTEINs Handbuch, 4. Aufl. 3. Erg.-Werk, Bd. IX/5, 4594) in 200 ml Tetrahydro- furan (THF) werden 600 ml einer lmolaren Lösung von Boran-THF-Addukt in THF zugetropft und 28 Stunden gerührt. Das Reaktionsgemisch wird mit 200 ml Metha¬ nol versetzt und eingedampft. Der Rückstand wird an einer Kieselgelsäule chromatographiert. Man erhält gelbe Kristalle.
[0094] b) 4-Amino-3'-hydroxymethyl-4'-nitrostilben-3-carbon¬ säure
[0095] Zu einer siedenden Lösung von 41,1 g 4,4'-Dinitro- 3'-hydroxymethyl-stilben-3-carbonsäure in 1,5 1
[0096] Ethanol werden 84 ml einer mit Schwefelwasserstoff gesättigte 1,25 molaren wäßrigen Natriumsulfid¬ lösung zugetropft. Nach Zugabe wird die Lösung noch 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird eingedampft und der Rückstand mit heißem Aceton extrahiert. Man erhält orangerote Kristalle.
[0097] c) 4-Amino-3'-brommethyl-4'-nitrostilben-3-carbon-säure
[0098] Ein Gemisch aus 31,4 g 4-Amino-3*-hydroxymethyl-4'- nitrostilben-3-carbonsäure und 220 ml 47%iger Bromwasserstoffsäure wird 20 Stunden bei 90 °C ge¬ rührt. Das Reaktionsgemisch wird mit 32%iger Natron¬ lauge neutralisiert und das ausgefallene Produkt ab¬ filtriert. Man erhält orangerote Kristalle.
[0099] d) N-(4'-Amino-3'-carboxylato-4-nitrostilben-3-yl- methyl)-N,N,N-trimethylammonium-betain
[0100] Ein Gemisch aus 20 g 4-Amino-3'-brommethyl-4*-nitro- stilben-3-carbonsäure und 100 g Trimethylamin wird im Autoklaven 24 Stunden auf 100 °C erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird aus Wasser umkristallisiert. Man erhält orangerote Kristalle. e) N-(4'-Dioctylamino-3'-carboxylato-4-nitrostilben- 3-yl-methyl)-N,N,N-trimethylammonium-betain
[0101] Eine Lösung von 3,6 g N-(4'-Amino-3'-carboxylato- 4-nitro-stilben-3-yl-methyl)-N,N,N-trimethyl- ammonium-betain und 4,8 g 1-Bromoctan in 30 ml l,3-Dimethyl-2-imidazolidinon wird mit 3,5 g Na- triumhydrogencarbonat versetzt und 70 Stunden auf 100 °C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird auf Was¬ ser gegossen und der Niederschlag abfiltriert. Man erhält rote Kristalle.
[0102] Beispiel 3
[0103] Copolymer aus Methylmethacrylat und N-(4-Methacryloyl- oxy)-butyl-4-(2-(4-(N-hexyl-N-(3-sulfonatopropyl)- amino)-phenyl)-ethenyl)-pyridinium-betain
[0104] Eine Lösung von 7,9 g Poly(methylmethacrylat-co(4-iod- butyl)-methacrylat) (erhältlich durch Copolymerisation von Methylmethacrylat und 4-Iodbutylmethacrylat im Verhältnis 9:1 in N-Methylpyrrolidin-2-on als Lösungsmittel und mit Azobisisobutyronitril als Initiator) und 3,0 g Natrium-3-(N-hexyl-N-(4-(2-(4-pyridyl)-ethenyl)-phenyl)- amino)-propylsulfonat in 45 ml N-Methylpyrrolidin-2-on wird 20 Stunden auf 80 °C erhitzt. Das Polymer wird aus Ethanol ausgefällt: tiefrotes Polymer.
[0105] Eine Lösung von 8,0 g dieses Polymers in 50 ml N-Methyl- pyrrolidin-2-on wird mit 3 g stark saurem und 3 g stark basischem Ionenaustauscher (Ionenaustauscher I bzw. Ionenaustauscher III der Fa. MERCK) versetzt und 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Der Ionenaustauscher wird abfiltriert und das Polymer aus Ethanol ausgefällt. Beispiel 4
[0106] 4-(2-(4-(N-Hexyl-N-(4-sulfonatobutyl)-amino)-phenyl)- ethenyl)-N-(4-methacryloyloxybutyl)-pyridinium-betain- Natriumiodid-Addukt
[0107] Eine Lösung von 10.0 g Natriu__-4-(N-hexyl-N-(4-(2-(4- pyridyl)-ethenyl)-phenyl)-amino)-butylsulfonat (erhält¬ lich analog Beispiel la und lb), 6,1 g 4-Iodbutylmetha- crylat und 2 mg 2,6-Di-tert.butyl-4-methyl-phenol in 100 ml N-Methylpyrrolidin-2-on wird 4 h auf 80 °C erhitzt. Das Produkt wird aus Essigester ausgefällt und an einer Kieselsäule mit Dichlormethan/Methanol 8:2 als Lauf¬ mittel chromatographiert. Man erhält rote, an der Ober¬ fläche grünlich schimmernde Kristalle.
[0108] Beispiel 5
[0109] Copolymer aus Methylmethacrylat und 4-(2-(4-{N-Hexyl- N-(4-sul onatobutyl)-amino)-phenyl)-ethenyl)-N-(4- methacryloyloxybutyl)-pyridinium-betain
[0110] Eine Lösung von 7.07 g 4-(2-(4-(N-Hexyl-N-(4-sulfonato¬ butyl)-amino)-phenyl)-ethenyl)-N-(4-methacryloyloxy- butyl)-pyridinium-betain-Natriumiodid-Addukt, 9.01 g Methylmethacrylat und 3.28 mg Azobisisobutyronitril wird unter Stickstoff 18 h auf 60 °C erhitzt. Das Poly¬ mer wird aus Ethanol ausgefällt und erneut in 70 ml N-Methylpyrrolidin-2-on gelöst. Die Lösung wird mit 5 g stark saurem und 5 g stark basischem Ionenaustauscher (Ionenaustauscher I bzw. III der Fa. Merck) versetzt und 18 h bei Raumtemperatur gerührt. Der Ionenaustau¬ scher wird abfiltriert und das Polymer aus Ethanol aus¬ gefällt. Man erhält ein rotes Polymer. Beispiel 6
[0111] Herstellung eines Films, enthaltend ein erfindungs¬ gemäßes NLO-Chromophor als frequenzverdoppelndes Mate- πal und Bestimmung von χ (v2 ' ) .
[0112] Es wird eine 23%ige (Gew.%) Lösung des Polymers aus Beispiel 5 in N-Methylpyrrolidin-2-on hergestellt. Die Lösung wird gefiltert (Filter mit Porendurchmesser 2 μm), um Staubpartikel zu entfernen.
[0113] Eine mit ITO (Indium-Zinn-Oxid) beschichtete Glasplatte (4 cm x 4 cm, Dicke: 1,1 mm) wird in neutraler Seifen¬ lösung (Extran, Fa. Merck) im Ultraschall für 10 Minuten gereinigt, anschließend in zweifach destilliertem Wasser gespült und mit Isopropanol nachgespült. Die Polymer¬ lösung wird auf diese Glasplatte aufgeschleudert, an- schließend im Vakuum bei 85 °C für 2 Stunden getrocknet. Auf diesen Film wird eine semitransparente Goldelektrode aufgedampft.
[0114] Der Film wird im Vakuumofen auf 100 °C erhitzt; darauf¬ hin wird eine Gleichspannung von 200 V für 10 Minuten angelegt. Im elektrischen Feld wird die Probe mit 1 °C/ min. auf Raumtemperatur abgekühlt, anschließend das Feld abgeschaltet.
[0115] Zur Bestimmung der nichtlinearen Suszeptibilitäten des Materials wird der Film in den Strahlengang eines Nd.-YAG Lasers (λ = 1.06 μm, Pulsdauer 7 nsec, Pulsenergie 0,5 mJ) gestellt. Die Intensität des frequenzverdoppelten Lichts, die ein Maß für die Frequenzverdoppelungseffizienz der Probe ist, wird gemessen. Durch Intensitätsvergleich der Probe mit einem keilförmig geschnittenen Quarzkristall ( {ιι = °/ 34 x"13 pm/V) wird der χ 2 -Koeffizient des Films, wie von K.D. Singer et al. im Appl. Phys. Lett. 49, 248-250 (1986) beschrieben, gemessen. Man erhält einen Wert von 46 pm/V. Dieser Wert nimmt innerhalb von 48 h auf 37 pm/V ab und bleibt dann über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen konstant.
[0116] Beispiel 7
[0117] Es wird ein optisches Bauelement, wie von R. Lytel et al. auf der Konferenz: Advances in NLO Polymers and Inorg. Cryst. , Liq. Cryst. , and Laser Media, San Diego, 20.-21.8. 1987 (inzwischen publiziert: Proc. SPIE, Vol. 824, S. 152 (1988)) beschrieben, mit dem Polymer aus Beispiel 5 her- gestellt. Das Material zeigt hervorragende Wellenlei- tungseigenschaf en.
[0118] Beispiel 8
[0119] Es wird ein Polymerfilm mit dem Polymer aus Beispiel 3 aus einer 30%gen Lösung in N-Methyl-pyrrolidin-2-on analog Beispiel 7 hergestellt. Das Polymer wird ober¬ halb der Glastemperatur mit einer Spannung von 150 V dipolar orientiert. Das Polymer zeigt einen Wert χ (2 ) von 3.1 x 10 —9 esu, bestimmt durch Messung des elektro¬ optischen Koeffizienten, wie von G. Kanarian et al. auf der Konferenz: Advances in NLO Polymers and Inorg. Cryst., Liq. Cryst., and Laser Media, San Diego, 20.-21.8.1987 (inzwischen publiziert: Proc. SPIE, Vol. 824, S. 72-78 (1988)) beschrieben.
权利要求:
Claims
Patentansprüche
1) Nichtlinear optisches Material, enthaltend ein nichtlinear optisches Chromophor mit einer zwitter¬ ionischen Struktur und mindestens einer Elektronen- donor- und mindestens einer Elektronenakzeptorein- heit, die durch ein konjugiertes System miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die ladungstragenden Einheiten der zwitterionisehen Struktur durch das konjugierte System oder einen Teil davon voneinander getrennt sind und eine oder keine dieser ladungstragenden Einheiten mit der Elektronendonor- oder -akzeptoreinheit identisch ist.
2) Nichtlinear optisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ladungstragenden
Einheiten durch mindestens zwei aufeinanderfol¬ gende Einfachbindungen voneinander getrennt sind.
3) Nichtlinear optisches Material, enthaltend minde¬ stens eine polymere Komponente, dadurch gekenn- zeichnet, daß mindestens eine weitere Komponente ein nichtlinear optisches Chromophor nach Anspruch 1 oder 2 ist. 08686
4) Nichtlinear optisches Material, enthaltend minde¬ stens eine polymere Komponente, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das nichtlinear optische Chromophor nach Anspruch 1 oder 2, direkt oder über einen Spacer, kovalent an die Polymerkette gebunden ist.
5) Verfahren zur Herstellung von Polymermaterialien mit nichtlinear optischen Eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß man Materialien nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 durch Anlegen eines elektrischen Feldes dipolar ausrichtet.
6) Verwendung der nichtlinear optischen Materialien nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 in optischen Bauelementen.
7) Optisches Bauelement, enthaltend ein nichtlinear optisches Material nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 4.
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同族专利:
公开号 | 公开日
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EP0359795B1|1992-04-15|
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DE3808309A1|1989-09-21|
JPH02503481A|1990-10-18|
引用文献:
公开号 | 申请日 | 公开日 | 申请人 | 专利标题
法律状态:
1989-09-21| AK| Designated states|Kind code of ref document: A1 Designated state(s): JP KR US |
1989-09-21| AL| Designated countries for regional patents|Kind code of ref document: A1 Designated state(s): AT BE CH DE FR GB IT LU NL SE |
1989-11-02| WWE| Wipo information: entry into national phase|Ref document number: 1989902943 Country of ref document: EP |
1990-03-28| WWP| Wipo information: published in national office|Ref document number: 1989902943 Country of ref document: EP |
1992-04-15| WWG| Wipo information: grant in national office|Ref document number: 1989902943 Country of ref document: EP |
优先权:
申请号 | 申请日 | 专利标题
DEP3808309.4||1988-03-12||
DE3808309A|DE3808309A1|1988-03-12|1988-03-12|Zwitterionische nlo-chromophore|DE1989501163| DE58901163D1|1988-03-12|1989-03-04|Zwitterionische nlo-chromophore.|
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